Heimatkunde Berlin

Das Vertrauteste wird oft am stiefmütterlichsten behandelt.

Bis zum Sommer 2003 war weder dem Fotografen Peter Oehlmann noch dem Verleger Frank Böttcher aufgefallen, daß es von der Gegend, in der sie nun schon seit fast zwei Jahrzehnten leben und arbeiten, so gut wie keine – und erst recht keine interessanten – aktuellen Postkarten gab. Dies war um so verwunderlicher, als der Kollwitz- und der Helmholtzplatz, die Kulturbrauerei und der Mauerpark obligatorische Stationen zahlloser Berlin-Touristen geworden waren. Es bedurfte erst eines launigen Abends in der Stammkneipe, daß die beiden beschlossen, dem unverzeihlichen Mangel fortan entgegenzuwirken.

Aufgrund Ihrer langjährigen Freundschaft und der Erfahrung gemeinsamer früherer Projekte wussten sie, dass ihre ästhetischen Vorstellungen recht ähnlich sind. So konnten sie sich schon bald auf erste Bildmotive und den programmatisch gemeinten Namen des neuen Projektes einigen. Heimat: das ist der “Ort, an dem man zu Hause ist, Geburts-, Wohnort” (Deutsches Wörterbuch), Heimatkunde: so hieß ein einst ein Unterrichtsfach an der Grundschule, und der VEB Bild und Heimat Reichenbach schließlich war uneingeschränkter Marktführer bei der Produktion von Original-Photopostkarten in der DDR und somit ein wichtiger Dokumentarist jenes Landes und jener Zeit.

Die “Edition Heimatkunde” enthält zur Zeit über vierzig Bildpostkarten mit schönen, sperrigen, launigen, banalen, aufregenden Motiven aus Peter Oehlmanns und Frank Böttchers gemeinsamer Wahlheimat Prenzlauer Berg sowie aus Berlin-Mitte.

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